Artenschutz
Artenschutz, Foto: pixabay

Eine neue digitale Initiative will den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft verbessern. Ziel ist es, bestehende Projekte zu vernetzen, Bürgerinnen und Bürger zu aktivieren sowie Wissen rund um den Artenschutz zugänglich zu machen. Die Universität Göttingen setzt dabei auf Kooperationen und moderne Technologien.

Inhaltsverzeichnis:

Universität Göttingen und Biodiversitätsmuseum bündeln Kräfte

Die Universität Göttingen, das Biodiversitätsmuseum und der Dachverband der Deutschen Avifaunisten haben eine neue Plattform gestartet, um Artenvielfalt sichtbar zu machen. Sie informiert über aktuelle Aktivitäten, Studienangebote und digitale Werkzeuge zur Bestimmung von Arten. Im Mittelpunkt stehen:

  • Erfassung von Arten
  • Forschung zu Biodiversität
  • Schutzmaßnahmen für bedrohte Ökosysteme
  • Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung

Zielgruppe sind sowohl Fachleute als auch die breite Öffentlichkeit. Die Plattform soll Menschen mit Projekten und Wissen vernetzen und zur aktiven Teilnahme motivieren.

Rückgang der Artenvielfalt mit konkreten Beispielen belegt

Zahlreiche Studien dokumentieren in den letzten Jahren einen starken Verlust von Arten sowie von Artenkenntnissen. Ein Beispiel aus China zeigt, wie Obstbäume von Hand bestäubt werden müssen, da Honig- und Wildbienen durch Pestizide und Lebensraumverlust verschwunden sind. Solche Entwicklungen beeinträchtigen nicht nur die Natur, sondern auch die Lebensgrundlage der Bevölkerung.

Auch in Deutschland ist der Artenschwund messbar. Deshalb setzt die neue Plattform auf lokale Lösungen. Anders als bei anderen globalen Herausforderungen lassen sich im Artenschutz viele Maßnahmen direkt vor Ort umsetzen.

Regionale Stärken in Göttingen und Südniedersachsen

Die Region Göttingen verfügt über eine Vielzahl aktiver Gruppen, Institutionen und Einzelpersonen, die sich dem Natur- und Artenschutz widmen. Öffentliche Aktionen, Vorträge und Exkursionen sind ebenso Teil des Angebots wie Bildungsinitiativen und Nachwuchsförderung.

Besonders wertvoll ist das Engagement erfahrener Fachkräfte. Sie bringen nicht nur wissenschaftliches Know-how ein, sondern fördern auch junge Menschen, die sich für den Naturschutz interessieren. Die neue Plattform will diese Angebote bündeln und sichtbarer machen.

Fokus auf Zusammenarbeit und Bürgerwissenschaften

Dr. Florian Goedecke von der Abteilung Naturschutzbiologie der Universität Göttingen erklärt, dass die Plattform neue Kooperationen fördern soll. Bereits zum Start werden ausgewählte Initiativen vorgestellt. Gleichzeitig sind neue Projektideen und Gruppen ausdrücklich willkommen.

Zu den Funktionen der Plattform gehören:

  • Veranstaltungskalender mit Terminen verschiedener Anbieterinnen und Anbieter
  • App-Finder zur digitalen Unterstützung bei der Artenbestimmung
  • Überblick über Studiengänge mit Biodiversitätsbezug

Die Plattform www.fokus-vielfalt.de ist Teil des Projekts „BBiodiv – Bürgerwissenschaften für Biodiversität“. Sie wird durch die VolkswagenStiftung gefördert und setzt neue Maßstäbe für die Verbindung von Wissenschaft, Bildung und praktischer Umsetzung im Artenschutz.

 Quelle: Georg-August-Universität Göttingen