Übergangslösung mit Hotelzimmern für Erstsemester
Übergangslösung mit Hotelzimmern für Erstsemester, Foto: Pixabay

Mehr als 2000 neue Studierende in Göttingen werden zum Wintersemester keinen Platz im Wohnheim finden. Das Studierendenwerk Göttingen meldet 2789 offene Bewerbungen, davon 2135 mit Einzugstermin im Oktober. Eine Übergangslösung soll die Lage abfedern, doch das Grundproblem bleibt bestehen.

Inhaltsverzeichnis:

Prof. Jörg Magull warnt vor strukturellem Problem

Seit Jahresbeginn sind 4876 Bewerbungen eingegangen, während das Studierendenwerk nur 4700 Wohnheimplätze anbieten kann. Geschäftsführer Prof. Jörg Magull spricht von „2135 Mal Enttäuschung“. Er betont, dass der Mangel an bezahlbarem Wohnraum nicht nur in Göttingen, sondern bundesweit sichtbar wird. Nach seinen Worten zeigt sich daran die dringende Notwendigkeit einer stabileren Finanzierung der Studierendenwerke. Bereits jetzt liegen hunderte Anträge für die kommenden Jahre vor.

Keine Plätze in den Wohnheimen
Keine Plätze in den Wohnheimen, Foto: Pixabay

Hotelzimmer im B&B-Hotel am Maschmühlenweg

Um die Not zu lindern, bietet das Studierendenwerk ab 13. Oktober erneut 40 Hotelplätze an. Bis Ende November können Erstsemester im B&B-Hotel am Maschmühlenweg übernachten, in Doppelzimmern für fünf Euro pro Person und Nacht. Das Angebot gilt nur, solange Kapazitäten vorhanden sind. Eine Buchung ist im Servicebüro Studentisches Wohnen möglich.

Voraussetzungen für die Buchung

  • Vorlage des Studierendenausweises
  • Immatrikulationsbescheinigung oder Zulassungsbescheid
  • Persönliche Anmeldung im Gebäude der Zentralmensa am Platz der Göttinger Sieben

Zahlen verdeutlichen den Druck

Die aktuellen Daten zeigen die Dimension des Problems:

  1. 4876 Bewerbungen seit Januar
  2. 4700 Wohnheimplätze insgesamt
  3. 2789 offene Anträge, davon 2135 für Oktober
  4. Nur 40 Hotelzimmer als kurzfristige Hilfe

Die Zahlen machen deutlich, dass die Nachfrage das Angebot erheblich übersteigt. Auch die günstigen Hotelzimmer können die Situation nur für einen kleinen Teil der Betroffenen verbessern.

Göttingen bleibt unter Druck

Die Lage zum Wintersemester zeigt, dass Studierende weiterhin große Schwierigkeiten haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Das Studierendenwerk sieht sich trotz Übergangslösungen langfristig am Limit seiner Kapazitäten. Ohne zusätzliche Unterstützung und eine planbare Finanzierung wird sich die Situation kaum entspannen.

 Quelle: Göttinger Tageblatt