Polizeieinsatz
fot: pixabay

Am Samstag, dem 1. Februar 2025, kam es in Göttingen zu heftigen Protesten. Mehr als 5.000 Gegendemonstranten stellten sich einer Kundgebung der sogenannten „Querdenker“-Bewegung entgegen. Die Lage spitzte sich zu. Die Polizei musste mehrfach eingreifen. Straßenblockaden, brennende Barrikaden und tätliche Angriffe führten zu 13 Ermittlungsverfahren. Der Tag endete mit Verletzten auf beiden Seiten.

Inhalt:

Tausende demonstrieren gegen „Querdenker“-Versammlung in Göttingen

Die von der „Querdenker“-Bewegung angemeldete Demonstration zog weit weniger Teilnehmer an als erwartet. Nur etwa 150 Menschen folgten dem Aufruf. Im Gegensatz dazu versammelten sich mehr als 5.000 Gegendemonstranten in der Stadt.

Die Proteste wurden von verschiedenen Organisationen getragen. Besonders das Göttinger Bündnis gegen Rechts mobilisierte zahlreiche Teilnehmer. Die Demonstranten verteilten sich auf mehrere Orte. Am Bahnhof trafen sich rund 5.000 Menschen, um gegen die „Querdenker“ Stellung zu beziehen.

Polizeieinsatz eskaliert – Verletzte und Festnahmen

Die Polizei war mit 1.500 Einsatzkräften vor Ort. Bereits kurz nach Beginn der Demonstrationen kam es zu Auseinandersetzungen. Mehrere Straßenblockaden behinderten den geplanten Marsch der „Querdenker“.

Im Verlauf des Tages eskalierte die Situation. Die Polizei meldete Angriffe auf Beamte. Unbekannte warfen mit Flaschen, Eiern und Farbbeuteln. Sechs Polizisten wurden verletzt. Eine Person wurde vorübergehend festgenommen.

Die Polizei leitete insgesamt 13 Ermittlungsverfahren ein, darunter:

  • Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte
  • Gefährliche Körperverletzung
  • Beleidigung
  • Sachbeschädigung an Polizeifahrzeugen

Blockaden und Barrikaden lähmen die Innenstadt

Im Göttinger Ostviertel verschärfte sich die Lage. Demonstranten errichteten Barrikaden und setzten sie in Brand. Besonders betroffen waren die Ewaldstraße und die Berliner Straße. Die Göttinger Berufsfeuerwehr musste ausrücken, um die Feuer zu löschen.

Gleichzeitig blockierten bis zu 1.000 Gegendemonstranten zentrale Straßen. Sie verhinderten das Weiterkommen der „Querdenker“-Kundgebung. In den sozialen Medien feierten viele diese Aktion als Erfolg.

Polizei verkürzt Route der Demonstration

Die Polizei entschied, die Route der „Querdenker“-Demonstration nicht fortzusetzen. Aus Sicherheitsgründen mussten die Teilnehmer umkehren. Der Protestzug kehrte zum Bahnhof zurück.

Die Entscheidung wurde mit mehreren Faktoren begründet:

  • Einbrechende Dunkelheit
  • Erwartete weitere Blockaden
  • Winterliche Temperaturen

Nach der Rückkehr fand eine Abschlusskundgebung statt. Ein Autokorso mit sieben Fahrzeugen führte durch Göttingen. Aufgrund von Störungen musste die Polizei mehrere Kreuzungen sperren.

Nach den Protesten – Reaktionen aus Politik und Gesellschaft

Die Proteste in Göttingen sorgten für bundesweites Aufsehen. Polizeipräsident Rainer Nolte zog ein gemischtes Fazit. Er kritisierte die Gewalt gegen Beamte, räumte aber auch Kommunikationsprobleme bei den Einsatzkräften ein.

Viele Politiker lobten den friedlichen Protest der Mehrheit. Andere warnten vor einer weiteren Radikalisierung. Die Polizei kündigte eine detaillierte Untersuchung der Vorfälle an.