Bücher über Forschung und Gesellschaft sind gefragt. Beim Göttinger Literaturherbst 2024 spielt die Wissenschaftsreihe eine zentrale Rolle. Vom 18. Oktober bis 2. November finden in der Paulinerkirche elf Veranstaltungen statt. Zahlreiche renommierte Forscherinnen und Forscher stellen dort ihre Werke vor.
Inhaltsverzeichnis:
- Johannes-Peter Herberhold über Programm und Paulinerkirche
- Frauke Alves organisiert und unterstützt Forscherinnen
- Katalin Karikó und Alena Buyx im Mittelpunkt
- Kathleen Wermke, Johanna Lukate und Sabine Engel
- Verantwortung von Mojib Latif und anderen Forschern
- Weitere Programmpunkte
- Austausch mit Publikum
Johannes-Peter Herberhold über Programm und Paulinerkirche
Geschäftsführer Johannes-Peter Herberhold hebt den besonderen Charakter hervor. Er betont, dass diese Wissenschaftsreihe einzigartig unter Literaturfestivals sei und nun zum 18. Mal Gäste nach Göttingen zieht. Austragungsort ist die Paulinerkirche, Keimzelle der Universität Göttingen.
- 11 Veranstaltungen
- 10 Tage Programm
- Gäste aus Medizin, Physik, Ethik und Sozialpsychologie
Unterstützt wird die Planung von den Max-Planck-Instituten. Sie schlagen Autorinnen und Autoren vor, die aktuelle Forschung verständlich vorstellen.
Frauke Alves organisiert und unterstützt Forscherinnen
Eine wichtige Rolle spielt die Medizinerin Frauke Alves vom Max-Planck-Institut für multidisziplinäre Naturwissenschaften und der Universitätsmedizin Göttingen. Sie organisiert, plant und moderiert. Besonders setzt sie sich für Frauen in der Wissenschaft ein.
Fünf Forscherinnen treten auf:
- Katalin Karikó mit ihrem Buch „Durchbruch: Mein Leben für die Forschung“ (31. Oktober)
- Alena Buyx mit „Leben & Sterben“ (2. November)
- Kathleen Wermke mit „Babygesänge“
- Johanna Lukate mit „(Dis)entangled“ (26. Oktober)
- Sabine Engel mit „Sonne“ (26. Oktober, 15.30 Uhr, Kinderprogramm ab 8 Jahren)
Katalin Karikó und Alena Buyx im Mittelpunkt
Katalin Karikó gilt als Wegbereiterin der mRNA-Forschung. Sie schildert ihren Lebensweg in der männerdominierten Wissenschaft. Ihre Lesung am 31. Oktober ist ein Höhepunkt.
Ebenfalls prominent ist Alena Buyx. Als Vorsitzende des Deutschen Ethikrates war sie während der Pandemie eine gefragte Stimme. Am 2. November spricht sie über „Leben & Sterben“. Die Veranstaltung moderiert Patrick Cramer, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft.
Kathleen Wermke, Johanna Lukate und Sabine Engel
Kathleen Wermke widmet sich der Sprache von Neugeborenen. Sie hat das weltweit größte Archiv von Babylauten aufgebaut. Ihr Buch „Babygesänge“ zeigt, wie frühe Klänge Hinweise auf spätere Sprachprobleme geben können.
Die Sozialpsychologin Johanna Lukate untersucht die Bedeutung von Haaren für Schwarze Menschen. Ihr Buch „(Dis)entangled“ behandelt Themen wie Herkunft, Schönheit und Diskriminierung.
Sabine Engel erklärt in „Sonne“ kindgerecht die Bedeutung unseres Sterns. Sie wird begleitet von den Göttinger Forschern Bianca Grauf und Achim Gandorfer.
Verantwortung von Mojib Latif und anderen Forschern
Der Klimaforscher Mojib Latif wird den Kommunikationspreis der Max-Planck-Institute erhalten. Er tritt am 27. Oktober mit „Klimahandel“ auf, die Veranstaltung ist bereits ausverkauft.
MPI-Forscherin Sonja Lorenz betont, dass Wissenschaftler Verantwortung übernehmen, wenn sie ihre Forschung öffentlich vorstellen. Laut Frauke Alves zeigt sich hier Engagement für eine bessere Welt.
Weitere Programmpunkte
- 25. Oktober: Thomas Trappe und Johannes Krause, „Hybris, die Reise der Menschheit“
- 28. Oktober: Jason Steffen, „Hidden in the Heavens“ (auf Englisch)
- 29. Oktober: Julian Nida-Rümelin, „Was Demokratie ausmacht – und wie sie aus der Krise kommt“
- 30. Oktober: Hans-Hennig von Grünberg, „Der Frühling der Quantenmechanik“
Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und unter literaturherbst.com.
Austausch mit Publikum
Frauke Alves fasst zusammen: „Es ist eine Freude für uns, über diese Reihe die Wissenschaft immer neu kennenzulernen, die Chance zu haben, sich mit tollen Wissenschaftlern und dem Publikum auszutauschen, neue Impulse zu erhalten. Denn: Man gibt nicht nur, man bekommt auch viel.“
Quelle: HNA, YouTube, euronews(deutsch)