Die Deutsche Forschungsgemeinschaft investiert über 1 Million Euro in ein neues Projekt zur Verbesserung der Informationssuche für Forschende. Die Entwicklung eines virtuellen Recherche-Assistenten beginnt im Dezember 2025 in Göttingen.
Inhaltsverzeichnis:
- Neue Wege in der Bibliotheksnutzung
- Technologische Integration in Göttingen
- Struktur und Finanzierung des Projekts
- Ein Modell für die Zukunft der wissenschaftlichen Recherche
Neue Wege in der Bibliotheksnutzung
Das Projekt „LibraryAI“, entwickelt in Göttingen, zielt darauf ab, mithilfe maßgeschneiderter Künstlicher Intelligenz die wissenschaftliche Recherche grundlegend zu verbessern. Die Initiative ist eine Zusammenarbeit zwischen der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, dem Institut für Informatik der Universität Göttingen und der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen. Finanziert wird es durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft für einen Zeitraum von drei Jahren.
Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines virtuellen Assistenten, der große Sprachmodelle nutzt, um mit Bibliotheksnutzenden zu interagieren. Der Assistent wird Fragen beantworten, wissenschaftliche Inhalte zusammenfassen oder übersetzen und bei der Navigation durch komplexe Datenbestände helfen. Ein zentraler Vorteil besteht darin, dass das System die Fachsprache wissenschaftlicher Disziplinen versteht und auf spezifische Bedürfnisse der Forschung eingeht.
Technologische Integration in Göttingen
Die künstliche Intelligenz wird direkt mit den bestehenden Systemen der Bibliothek in Göttingen verbunden. Dadurch kann sie auf aktuelle Katalogdaten, Volltexte und wissenschaftliche Fachressourcen zugreifen. Gleichzeitig wird vermieden, dass typische Fehler generativer KI wie veraltete Informationen oder ungenaue Aussagen auftreten. Grundlage für die hohe Qualität ist ein speziell trainiertes KI-Modell, das auf die Sprache und Struktur wissenschaftlicher Inhalte abgestimmt ist.
Das Projekt basiert auf einer offenen, modularen Architektur. Dadurch soll eine spätere Übernahme durch andere wissenschaftliche Bibliotheken ermöglicht werden. Diese Flexibilität macht „LibraryAI“ zu einem zukunftsweisenden Modell für das gesamte deutsche Bibliothekswesen.
Struktur und Finanzierung des Projekts
Die Förderung von über einer Million Euro ermöglicht den Projektbeteiligten die Entwicklung, Implementierung und kontinuierliche Verbesserung des Systems. Die Laufzeit beträgt drei Jahre und startet im Dezember 2025. Die drei Partnerinstitutionen bringen dabei unterschiedliche Kompetenzen ein:
- SUB Göttingen: Zugang zu Bibliotheksdaten, Integration ins System.
- Institut für Informatik: Entwicklung der Sprachmodelle und Systemarchitektur.
- GWDG: Technische Infrastruktur und Datenverarbeitung.
Ziel ist es, die digitale Transformation in deutschen Bibliotheken durch einsatzfähige KI-Anwendungen zu beschleunigen.
Ein Modell für die Zukunft der wissenschaftlichen Recherche
Mit dem Projekt „LibraryAI“ wird ein neuer Standard für den Zugang zu Informationen in Bibliotheken geschaffen. Es ist nicht nur technologisch innovativ, sondern auch auf konkrete Anforderungen im Forschungsalltag zugeschnitten. Durch die Kombination aus Fachkompetenz, digitaler Infrastruktur und individueller Anpassung entsteht ein leistungsfähiges Werkzeug für die Wissenschaft in Deutschland.
Quelle: Georg-August-Universität-Göttingen