Verlust der Finanzierung
Verlust der Finanzierung, Foto: pixabay

Die Universität Göttingen erhält keine weitere Förderung im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern. Der Exzellenzcluster „Multiskaliges Bioimaging“ (MBExC) wurde nicht in die nächste Förderperiode aufgenommen. Die Entscheidung der Exzellenzkommission beendet das letzte laufende Antragverfahren der Universität in diesem Wettbewerb. Damit ist Göttingen im aktuellen Auswahlprozess nicht mehr vertreten.

Inhaltsverzeichnis:

Entscheidung der Exzellenzkommission betrifft Universität Göttingen

Die Exzellenzkommission, bestehend aus Expertinnen und Experten der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Wissenschaftsrates sowie Ministerinnen und Ministern von Bund und Ländern, hat den Antrag der Universität Göttingen abgelehnt. Fünf weitere Antragsskizzen waren bereits im Vorjahr in der Vorauswahl gescheitert. Die Universität verliert somit ihre letzte aktive Beteiligung in der laufenden Exzellenzstrategie-Runde.

Die Universität Göttingen und die Universitätsmedizin Göttingen reagierten mit großem Bedauern auf den Entschluss. Der Cluster MBExC galt als zentraler Bestandteil der Forschungsstrategie des Göttingen Campus. Beteiligt waren mehrere führende Institute und Forschende aus verschiedenen Disziplinen.

MBExC: Ein interdisziplinäres Projekt seit 2019

Der seit 2019 geförderte Forschungsverbund „Multiskaliges Bioimaging: von molekularen Maschinen zu Netzwerken erregbarer Zellen“ hatte das Ziel, biologische Prozesse in Herz und Gehirn zu untersuchen. Erkrankungen dieser Organe gehören weltweit zu den häufigsten Todesursachen.

MBExC kombinierte modernste Verfahren wie:

  • Optische Nanoskopie
  • Kryo-Elektronentomografie
  • Röntgenbildgebung
  • Lichtblatt- und Ultraschallbildgebung
  • Optogenetik

Diese Methoden ermöglichten tiefgreifende Einsichten in die Funktion und Dysfunktion elektrisch erregbarer Zellen. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden als Grundlage für neue diagnostische und therapeutische Ansätze genutzt.

Forschungserfolge und Infrastrukturaufbau am Standort

Neben der Forschung entwickelte der Cluster auch neue Karrierestrukturen. Mit dem Hertha Sponer College wurde eine Plattform für interdisziplinäre Ausbildung und Nachwuchsförderung etabliert. MBExC trug dazu bei, international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Göttingen zu holen. Darüber hinaus wurde moderne Infrastruktur für Bildgebung und Analyse geschaffen.

Die Leitung des Clusters lag zuletzt bei Prof. Dr. Tobias Moser, Prof. Dr. Claudia Steinem und Prof. Dr. Christian Griesinger. Alle drei repräsentieren unterschiedliche Disziplinen und Institutionen des Göttingen Campus. Die Zusammenarbeit im Verbundprojekt galt als beispielhaft für interdisziplinäre Forschung in Deutschland.

Ausblick für die Forschung am Göttingen Campus

Trotz des Förderstopps plant die Universität, die begonnenen Projekte weiterzuführen. Die gesammelten Daten, aufgebauten Strukturen und entwickelten Konzepte sollen nicht verloren gehen. Es wird geprüft, wie die bisherigen Forschungsthemen mit alternativen Mitteln weiterverfolgt werden können.

Der Verlust des MBExC als Exzellenzcluster stellt einen Rückschlag für den Standort dar, doch Göttingen will seine Schwerpunkte in der Biomedizin nicht aufgeben. Die künftige Strategie soll auf den bisherigen Erfolgen aufbauen und neue Fördermöglichkeiten erschließen.

 Quelle: Georg-August-Universität Göttingen